Nutzwertanalyse mit Entscheidungsmatrix
Wie eine Nutzwertanalyse Deine Entscheidungsprozesse absichert
Eine Nutzwertanalyse mit einer Entscheidungsmatrix zu erstellen, hilft Dir auf einfache Weise Deine anstehenden Entscheidungen zu prüfen und letztendlich abzusichern. Im Blogartikel findest Du einen Hinweis zu einem von mir erstellten Video und einer Vorlage für die Entscheidungsmatrix.
Inhalt:
- Definition Nutzwertanalyse | Entscheidungsmatrix
- Anwendungsbereiche einer Entscheidungsmatrix
- Vor- und Nachteile einer Nutzwertanalyse mit Entscheidungsmatrix
- Die Entscheidungsmatrix mit Gewichtung
- Vorlage für eine Entscheidungsmatrix zum Download
- Video mit ausführlichen Erläuterungen
1. Definition Nutzwertanalyse | Entscheidungsmatrix
Eine Nutzwertanalyse in ratsam, wenn es um komplexe Entscheidungen geht. Sie ist letztendlich ein Bewertungsverfahren, welches nicht die monetären Aspekte (Kostenvergleich) beleuchtet, sondern relativ schwer bewertbare Kriterien vergleicht. Für solch einen Vergleich ist es ideal, eine Nutzwertanalyse mit einer Entscheidungsmatrix zu benutzen.
Die Entscheidungsmatrix
- ist ein Hilfsmittel in tabellarischer Darstellungsform.
- Sie vergleicht unterschiedliche Optionen anhand von nachvollziehbaren Kriterien und
- hilft, die beste Alternative herauszufiltern.
- Sie untermauert somit Entscheidungen und
- dokumentiert den gesamten Verlauf der Entscheidungsfindung.
2. Anwendungsbereiche einer Entscheidungsmatrix
Grob gesagt macht sie Sinn, wenn es um umfangreiche Entscheidungen im Rahmen des Tagesgeschäfts oder innerhalb von einmaligen Projekten geht. Dazu gehören z. B. Anschaffungen für die Geschäftsausstattung, Immobilienkäufe oder die Anmietung von Geschäftsräumen. Ideal ist die Nutzung für die Lieferantenauswahl und daran gekoppelt die oft nicht auf Anhieb zu vergleichende Vertragsgestaltung. Für die Implementierung neuer Geschäftsfelder ist eine Nutzwertanalyse zwingend notwendig. Hier kann die Entscheidungsmatrix mit einigen Unterpunkten Überblick verschaffen.
Aber auch bei der Personalauswahl hilft solch eine Entscheidungsmatrix, das Bauchgefühl nochmals faktisch zu hinterfragen.
3. Vor- und Nachteile einer Nutzwertanalyse mit Entscheidungsmatrix
Die Vor- und Nachteile halten sich fast schon die Waage. Hast Du einmal Deine Hausaufgabe gemacht, die Kriterien festgelegt und die einzelnen Aspekte mittels eines Punktesystems in Deiner Entscheidungsmatrix bewertet, wirst Du an erster Stelle mit einer Risikominimierung belohnt. Das Ganze schafft auch noch Transparenz, weil Du die Entscheidungsmatrix in den Wissenspool Deines Unternehmens einspeisen könntest. Hier wäre der Lerneffekt verbunden mit einer hohen Nachweisqualität ein absolut positives Resultat zu Deinem Vorteil.
Aber machen wir uns nichts vor. Eine Nutzwertanalyse mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix zu erstellen, kann zeitintensiv werden, besonders dann, wenn Du unterschiedliche Entscheidungsträger einbinden musst. Darüber hinaus solltest Du Dir immer bewusst machen, dass sowohl die Punktevergabe als auch die Gewichtung grundsätzlich subjektiv sind, egal wieviel Entscheidungsträger daran beteiligt sind.
4. Die Entscheidungsmatrix mit Gewichtung
Die Vorgehensweise zur Erstellung einer Entscheidungsmatrix mit Gewichtung habe ich Dir an den unten stehenden Bildern mit den einzelnen Schritten dargestellt:
Schritt 1
Entwerfe eine Excel-Tabelle, die in der ersten Spalte die Kriterien für den Auswahlprozess enthält (1). Willst Du zum Beispiel Geschäftsräume anmieten, dann könnten hier Kriterien wie Größe, Zimmeranzahl und Heizungsart in die Betrachtungsweise einfließen.
Schritte 2 + 3
Im zweiten Schritt trägst Du zu den einzelnen Aspekten Deine ganz persönlichen Präferenzen ein, die Du bestenfalls zu 100 % erfüllt sehen möchtest – z. B. 150 qm groß, mind. 5 Büroräume, Gasheizung.
Nachdem Du mehrere Angebote vorliegen hast, kannst Du jetzt die Fakten zu den einzelnen Alternativen eintragen.
Schritte 4 + 5
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich Entscheidungen unter Hinzuziehung von unterschiedlichen Techniken entwickeln, vergebe zunächst Punkte. Du bist frei darin, Dir eine Bewertungsskala auszudenken – z. B. von 1 – 6 oder bis 10. Je mehr Deine Vorgabe erfüllt wurde, desto höher ist die Punktzahl, die Du vergeben kannst. Addiere die einzelnen Bewertungen und schau Dir an, welche Variante quasi das Rennen gemacht hat.
Hier weichen wir von der allgemeinen Lehrmeinung hinsichtlich der Reihenfolge (erst Gewichtung – dann Punkte) ab. Allerdings spielt dies rein rechnerisch keine Rolle. Du könntest Dich im Grunde genommen mit einer Bewertung nach einer Punkteskala zufrieden geben. Doch eine gewichtete Bewertung kann noch einmal alles ändern.
Schritte 6 – 8
Jetzt kommt der entscheidende und somit tiefgreifende Schritt:
Frage Dich nun, welches Kriterium letztendlich das Wichtigste für Dich ist. Welches belegt die mittleren Ränge und welches davon hat eine untergeordnete Rolle? Trage jetzt die Gewichtung als Prozentwert ein (6) und achte bitte darauf, dass die Gesamtsumme 100 % ergibt.
Solltest Du eine Nutzwertanalyse mit Deinem Team entwickeln, dann müsst Ihr Euch hinsichtlich der Gewichtungswerte einig sein. Anders wäre es bei der Punktevergabe, wo jedes Teammitglied für sich die Punkte zu den einzelnen Kriterien vergeben und man die Ergebnisse dann miteinander vergleichen könnte.
Anschließend müssen die einzelnen Gewichtungen mit der zuvor festgelegten Punktzahl multiplizierst werden (7). Daraus ergibt sich der gewichtete Wert (8).
Spannend bei der Gewichtung ist, dass sich die Entscheidungsfindung gegenüber den vorherigen Varianten völlig ändern kann. Hier hat sich die Mühe einfach gelohnt, weil das Ganze nochmals viel differenzierter betrachtet wurde.
5. Vorlage für eine Entscheidungsmatrix
Für eine Entscheidungsmatrix habe ich eine Excel-Vorlage gemacht, die Du Dir gerne herunterladen kannst.
6. Video mit ausführlichen Erläuterungen
Auf meinem Youtube-Kanal findest Du ein Video. Hier erhältst Du alles Wissenswerte zur Nutzwertanalyse und kannst mir bei der Erstellung einer Nutzwertanalyse über die Schulter schauen. Zum Video
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